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Channel: Anfibio Packrafting Blog - Packraft Touren, Tipps & Reviews
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The Lipid Raft!

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A new Packraft? Well, let us introduce: The Lipid Raft! 

A new species has arisen from a cooperation in biotechnology with a company named Lipotype. It is not fat tubes or fat bikes, but indeed fats, or lipids, that come into focus with this raft!

From left to right, Prof. Kai Simons and the Lipotype Team at BioInnovationsZentrum.
It is actually one of our MRS Pontos that has a new role or branding now. Not transporting packs and people, but a message: The Lipid Raft! will symbolize Lipotypes main scientific concept, the lipid raft idea

Do you want to raft with us? 
We are happy to provide a packraft as a communication tool for their marketing activities and gave it to the Lipotype team last week. It is now officially part of Lipotypes (re)presentation. Another example of the versatility of packrafts ;) Easy to transport, big to impress, even in business class ;)

If you are in research, especially in biotechnology, spot The Lipid Raft! on one of the next conferences such as Metabolomics in Dublin in next week! 

Moreover, if you indeed want to know the exact lipid signature of a biological sample, shop Lipotypes lipid analysis and join the lipid revolution!

Otherwise, stay with us for your packrafting resolution :)

Instagram - Fotos gesucht!

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Neue Bilder, neue Plattform, erweiterte Community: Besucht uns auch auf Instagram, vorzugsweise vom Mobiltelefon!

Wenn ihr selbst gute Bilder von euren Touren zur Veröffentlichung habt (auf Wunsch selbstverständlich mit Quellenangabe), schickt uns diese an instagram@packrafting.de

Instagram ist ein app-basierter Kanal zum Teilen und Vernetzen von Bildern mit und von anderen.

Lasst euch inspirieren.
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New pictures, new platform, extended community. Join us on Instagram, preferably from your mobile and get inspired by our way things  packrafting.

If you also have great pictures from your trips to be published (with credit of course), send them to instagram@packrafting.de.

Instagram is an app-based channel to share and network pictures with and from other people. 

Fishing in Argentina

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Fellow Sean Colling from the UK send us these set of pictures from his fishing Trip in Argentina with the following quote:

"We covered around 80km with luggage in these rafts. Our location war the Rio corrientes Argentina. I cought the biggest golden dorado of my life in this raft weighing around 15kg. Great memories!

The rafts held up very well despite us trying our best at overloading them! Myself along with 4 other guys used the same rafts bought in May. All of us were thoroughly impressed, fantastic kit." 







Packrafting in Neuseeland (Revierbeschreibung Südinsel)

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Die folgende Revierbeschreibung stammt von David Pöhling, der ein halbes Jahr in Neuseeland verbracht hat und auf seiner Reise natürlich auch ein Packraft dabei hatte.

Allgemein:

Neuseeland ist mit ca. 270.000km² ziemlich genau 100.000km² kleiner als Deutschland, hat dafür aber ca. 76 Millionen Einwohner weniger. Hieraus lässt sich schließen dass dort gewaltig viel Platz der vielerorts unberührten Natur überlassen ist. 



Hinzu kommt einer der genialsten und bestorganisiertesten Wanderwege und Hüttennetzwerke das ich bisher erleben durfte. Diese Hütten werden größtenteils vom Department of Conservation (DoC), einer Art Staatlichen Naturschutzbehörde, gewartet und betrieben. Auf die Fläche Neuseelands sind ca. 900 Hütten des DoC verteilt. Die Hütten sind alle sehr spartanisch ausgestattet, aber genau das ist es, was viele reizt. In den meisten Hütten gibt es für gewöhnlich Matratzen, Kerzenhalter, eine Regenwasserversorgung und eine Feuerstelle (nur bei Hütten unter der Buschlinie). Diese Hütten kosten pro Nacht zwischen 0-15 NZ$. Als Option für Leute die Länger in NZ verweilen wollen bietet sich der Backcuntry Hutpass an, er kostet 90$ für 6 Monate und man kann nahezu alle Hütten gratis Nutzen. 

Das Hüttensystem ist genial für alle Outdoor-Enthusiasten, vor allem aber für Packrafter, da wir ja ohnehin schon ein Boot mittragen müssen und uns so das Zelt i.d.R. sparen können. 

Vorweg sei gesagt dass es in Neuseeland eine Wasserpest gibt, DYDIMO. Für den Menschen ungefährlich, für die Flüsse und Seen aber katastrophal. Sie wird durch Wasserpartikel übertragen. Es reicht ein einziger Tropfen infizierten Wassers um einen bis dato nicht infizierten Fluss/See zu infizieren. Darum muss vor/nach jedem Packrafteinsatz die gesamte Ausrüstung die mit Wasser in Berührung gekommen ist mit einer Seifenlauge oder Salzwasser Abgewaschen werden und für mindestens 48 Stunden komplett Trocken sein. Jeder Nationalpark und jede größere Stadt hat ein DoC Office, welches eine Reinigungsstation für Ausrüstung hat - diese kann gratis benutzt werden. Wer wissentlich ein Gewässer infiziert kann mit 100.000$ Strafe geahndet werden.

Jedes Gewässer ist als infiziert anzusehen, auch wenn es nachweislich nicht infiziert ist.

Kleiner Tipp: das Meer ist in NZ nie weit, also einfach eine kleine Paddeltour auf dem Meer, 3 Tage am Strand entspannen und das Packraft gut trocknen.


Die Tour:

In meiner Gebietsbeschreibung werde ich auf den Süden der Südinsel eingehen, größtenteils den Fiordlandnationalpark. Hier habe ich meine meisten Trips unternommen und es ist ebenfalls die für mich eindrucksvollste Gegend. Leider habe ich nicht auf all meinen Packraft-Touren Fotos gemacht, da ich häufig meine Kamera in mehreren wasserdichten Säcken tief im Rucksack verstaut oder schlicht nicht mitgenommen habe. 

Als Basislager empfiehlt sich in der Gegend der Ort TeAnau. Von hier aus sind die Schönsten Wanderungen und Flüsse schnell zu erreichen und hier gibt es auch einen der raren größeren Supermärkte. Als Unterkunft bietet sich der Holiday Park gegenüber des DoC office an. Hier gibt es einen beheizten Trockenraum und sehr große Schließfächer die man für 10$ praktisch so lange nutzen kann, wie man möchte - ich hatte meinen ca. 5 Monate.

Für sämtliche Touren die ich beschreibe könnt ihr euch vom DoC gratis eine PDF Broschüre über die Wanderwege und Hütten runter laden oder im Shop kaufen. Diese werden immer über aktuelle Sperrungen, Gefahren und Preise Aktualisiert. Hierzu einfach den Namen mit dem Anhängsel DOC googlen.

Für Leute mit Windowsphone empfiehlt sich die APP: NZ TopoMap.

In NZ sind sogenannte PLB´s sehr verbreitet, denn da es praktisch nirgends Mobilempfang gibt ist so ein Satelliten-Ortungs-/Rettungs-system im Ernstfall eure einzige Chance. Diese können günstig (mit teurem Vertrag dafür Zusatzfunktionen) oder teuer (kein Vertrag nötig) gekauft werden. Wer keines kaufen möchte kann dieses praktisch überall in NZ ausleihen (einfach im DoCoffice nachfragen). Die Luftrettung ist in ganz NZ kostenlos, auch für Touristen. Weil dieser Service von Spenden finanziert wird diesen bitte nicht wegen schlechten Wetters oder ähnlich banalen Gründen ausnutzen.

Der Fiordland Nationalpark - eine der regenreichsten Regionen der Erde. Es ist schon vorgekommen dass es +-1000mm Regen in 24h gab. Durchschnittlich über 8000mm Regen im Jahr!
Es ist einer der am schwersten zu besichtigenden Nationalparks in NZ. gerade aufgrund seiner Größe und der geringen Dichte an Infrastruktur. 

Da die beschrieben Flüsse in der Regel fernab von Allem liegen gibt es leider keine Pegelstände. 
Auf der folgenden Seite lassen sich noch weitere interessante Flüsse und eventuell auch der ein oder andere Aktuelle Pegelstand finden: http://rivers.org.nz

Die Flüsse:

1. Fluss: Waiau River (sehr einfach - infiziert - immer befahrbar - Vorsicht vor Jetboats)

Von Lake TeAnau nach Lake Manapouri

Dieser Fluss ist entspringt dem zweitgrößten See Neuseelands und ist die Grenze des weltberühmten Fiordland Nationalparks. Man kann diese Tour als eine Tagestour oder mit einer Übernachtung in der Shallowbay Hut gestalten.

Je nach Windrichtung kann man das Boot direkt in der Stadt TeAnau in den See einsetzen und Richtung Süden zu den nicht verfehlbaren Controllgates paddeln. Da hier häufig ein starker Südwind bläst besteht aber auch die Möglichkeit entlang des Sees, auf einem sehr gut ausgebauten Wanderweg zu den Cotrollgates zu gehen (ca. 45 Min.). Dieser Weg ist auf jeden Fall lohnenswert, da man an der Bird Sanctuary vorbeikommt (DoCeinrichtung). Dort kann man nahezu ausgestorbene Vogelarten sehen (Takahe, Kaka usw.).

An den Controlgates angekommen, ob gepaddelt oder gelaufen, muss man das Boot auf die andere Seite des Tores bringen, ca. 100m. 

Nun ist man auf dem Waiau River, er hat keine nennenswerten Stromschnellen, lediglich leicht kabbeliges Wasser. Die Strömung ist jedoch besonders nach starken Regenfällen nicht zu unterschätzen.

Der Waiau ist ein breiter Strom, daher ist es einfach ihm zu folgen. Der Ausblick wird von der Vegetation und den Bergen des Fiordlandes dominiert.

Nach ca. 3-4 Stunden paddeln erreicht man Lake Manapouri, hier einfach Richtung Westen entlang des Ufers fahren. Nach ca. 300 Metern entdeckt man unschwer die Shallowbay Hut (5$). 
Von hier aus kann man über den See zur Moturau Hut(45$/ muss Monate im Voraus gebucht werden) paddeln und sich eine der pompösen Greatwalk Huts angucken.

Wenn man in der Shallowbay Hut schläft, empfiehlt es sich ein kleines Feuer zu entzünden da ansonsten in der Nacht Millionen Mücken durch den Kamin in die Hütte kommen und einen zerfleischen. Ansonsten sind die Hütte und die Strände in der Nähe sehr empfehlenswert da es hier kaum Sandflys gibt.


Wer noch am gleichen Tag zurück in die Zivilisation möchte folgt ab der Shallowbay Hut einfach den orangen Dreiecken, bis man auf den Keplertrack kommt. Von dort aus ist TeAnau (ca. 3h) und Rainbow Reach (ca. 45 Min.) ausgeschildert. Von Rainbow Reach aus ist es leicht via Anhalter zurück nach TeAnau zu kommen.



2. Iris Burn (schwierig - wahrscheinlich nicht infiziert - nur möglich nach starken Regenfällen)

Entweder man startet bei Rainbow Reach oder bei der Shallowbay Hut (es empfiehlt sich den Kocher usw. dort zu lassen). Das Boot im Rucksack verstaut und folgt man dem Kepler Track Richtung Iris Burn Hut), an der Moturau Hut vorbei bis zum Dayshelter (ca. 3-4h).

Tipp: INSEKTENSCHUTZ MITNEHMEN, hier gibt es Millionen Sandflys!

Dort könnt ihr das Boot einsetzen, es erwarten euch etliche kleine Wasserfälle (0,5m), viele Stromschnellen (III-IV) und viele Hindernisse (umgestürzte Bäume, vergabelter Fluss usw.) Außerdem könnt ihr die Natur wahrnehmen wie niemand sonst auf dem viel begangen Kepler Track (ca. 8000 Leute pro Saison). Ich habe z.B. Blue Ducks gesehen von noch ca. 90 Brutpaare in ganz NZ.

Nach 3-4 Stunden solltet ihr wieder in den Lake Monowai kommen, von dort paddelt ihr Richtung Norden, zur Moturau Hut. Von dort aus könnt ihr wieder quer über den See Richtung Shallowbay Hut paddeln und dann wie in Tour 1 beschrieben rauslaufen. 


3. Eglington River(einfach - infiziert - Tagestour)

Ihr fahrt mit dem Auto oder am besten per Anhalter von TeAnau aus Richtung Milford Sound. Ihr parkt oder steigt am Walter Creek Campsite aus, dort baut ihr unter der Pein von etlichen Sandflys eure Boote auf und lasst sie zu Wasser. Je nach Regenfall geht es mehr oder weniger zügig voran, der Fluss ist ganzjährig befahrbar. Es geht zuerst durch Tussokflats (Graslandschaften) und nach ca. 30 Min. Kommt ihr in einige traumhaft schöne Grotten, in die einige Wasserfälle Plätschern. Nun Fahrt ihr durch Regenwald.

Nehmt euch am besten ein GPS mit TOPO Karten mit, damit ihr den Ausstieg nicht verpasst.

Bei ungefähr -45.14877, 167,89533 führt ein kleiner Pfand zurück zum STH 94, dieser führt über privates Land. Wenn ihr ganz sicher gehen wollt fragt beim DoCoffice in TeAnau nach der Nummer des Farmers. Aber im Allgemeinen sind die Farmer nett und wenn ihr alle Tore so belasst wie ihr sie vorfindet, spricht eigentlich nichts gegen die Benutzung (Stand 2016).

Von dort sollte es kein Problem sein per Anhalter zurück zum Auto oder nach TeAnau zu kommen. 
Diese Tour wird auch von einer Packraftcompany in Queenstown angeboten, ihr spart ungefähr 200$.


4. Wairaurahiri River (Mittel II-III - 3-4 tägig - nicht Infiziert -Vorsicht vor Jetboats - immer befahrbar - sehr kaltes Wasser um die 7-8°C)

Am besten Fahrt ihr per Anhalter zum Lake Haruko, je nach Saison und Wochenende oder unter der Woche ist es mehr oder weniger einfach ein Auto zu finden. Ich habe ca. 3h gewartet. 

Am Lake Haruko (übersetzt= der Wilde/Unberechenbare) angekommen habt ihr 2 Möglichkeiten. Ihr solltet danach entscheiden wie der Wind steht und wie spät es ist. Es führt ein sehr schlecht ausgebauter Weg, der nur durch den Busch verschläuft und mit Schlam, die ganze Zeit Berg auf Berg ab ohne großartige Ausblicke zu der Teal Bay Hut (ca.10h). 

Wenn der Wind aus stark aus südlicher Richtung kommt solltet ihr wohl besser gehen, ansonsten könnt ihr Paddeln (ca. 2-4h). Es gibt sehr schöne Klippen, Strände, Höhlen und allgemein schöne Aussichten an denen man entlang paddelt. Und als ich Leuten die ich auf der Hütte traf und diesen erzählte wie gut mir der Weg gefallen hat wurden sie ziemlich neidisch.



Dort verbringt ihr die erste Nacht. Am nächsten Morgen paddelt ihr weiter Richtung Süden, die Flussmündung ist nicht zu verfehlen. Am Anfang mit sehr gemäßigtem Tempo, später immer schneller. 

Es ist gut möglich das euch einige Jetboats entgegen kommen, diese hört man aber schon lange im Voraus. Nach etwa 5h solltet ihr die Waiarauhiri Hut erreichen. Sie liegt direkt an einer hohen Hängebrücke, an der ihr problemlos anhalten könnt. 

Dort könnt ihr die zweite Nacht verbringen (gute Hütte), sehr schöne Küste, eine Lodge mit heißer Dusche, Bier und Kaffee ist auch ca. 1 km. entfernt. Oder falls ihr Hummeln im Hintern habt und noch genug Zeit habt könnt ihr gleich weiter zur Port Craig Schoolhouse Hut (noch schönere Hütte, aber häufig sehr voll) laufen (ca. 2,5-5h), dort befindet sich ebenfalls auch eine Lodge in der Nähe. Der Southcoasttrack zur Port Craig Hut führt über eine alte Eisenbahnstraße und ein paar alter Viadukte, dies ist aber leider weit weniger interessant als es klingt. 

Je nachdem wo ihr die zweite Nacht verbracht habt lauft ihr entlang des Soutcoast Tracks zurück in die Zivilisation. Von der Port Craig Hut sind es ca. 5-7h durch eine traumhaft schöne Landschaft zurück zu einem Parkplatz. Dort startet auch der Humpridge Track (teurer Privattrack, daher die Lodges). In den Sommermonaten ist Humpridge Saison, daher ist es sehr leicht einen Lift in die nächste Stadt zu bekommen. 


5. Lake Monowai(einfach - nur bei Nord/Ost Wind starten - 3-5 Tage Tour)

Diese Gegend empfiehlt sich aufgrund sehr schöner und offener Landschaften auch sehr zum Wandern! Ihr Fahrt mit dem Auto zum Freecampsite Lake Monowai.

Dort geht ihr den Lacke Monowai Lookout Track bis zum Ende, wo ihr die Boote aufblast. Von hier aus paddelt ihr einfach den See entlang, ca. 10-15km bis ihr die Eel Creek Hut erreicht. Dort schlaft ihr. 

Am nächsten Morgen paddelt ihr weiter in Richtung Westen bis ihr die Monowai Hut erreicht. Dort Schlaft ihr oder geht weiter zu der Clark Hut. 

Am nächsten Tag geht ihr zu der Greenlake Hut, eine der schönsten Hütten. Hier solltet ihr eventuel einfach einen Tag Pause einlegen. Man kann auf dem See paddeln, sich über DYDIMO informieren (!!!), einige der Berge in der Umgebung besteigen, sich ohne Sandflys draußen hinsetzen oder einfach lesen. 

Von dieser Hütte aus dauert es nur wenige Stunden um zurück zum Monowaicampsite zu gelangen. 


6. HollyfordPyke Loop (Paddeln einfach, Gehen teilweise schwierig - 6-8 Tage)

Ihr fahrt mit dem Bus (tracknet ab TeAnau), Auto oder Anhalter zum Ende der Hollyfordroad (zweigt von der schönen Mildordroad STH94 ab).

Wahlweise könnt ihr auch schon am Gunn Camp starten, hier gibt es noch einige Stromschnellen im Grad III die euch auch zum Ende der Hollyfordroad führen. 

Hier gibt es noch einen kleinen Ausflug, wo ihr unter der Hängebrücke, am Start des Hollyfordtracks, den Flusslauf Richtung Norden hoch laufen könnt und nach ca. 30 min steht ihr am Fuße der Humboldt Falls - ein toller Anblick. 


Zurück im Packraft folgt ihr einfach dem Fluss, man muss nicht auf viel achten, lediglich auf die schöne Umgebung und die Bäume im Wasser.
Eine sehr schwierige Stromschnelle, wahrscheinlich wohl Grad 5-6 ist in etwa bei den Koordinaten -44,60058, 168,11076. Wer sein Leben liebt sollte diese am besten umgehen, angeblich gibt es auf der in Stromrichtung auf der rechten Seite eine Art kleinen Weg/Schneise in den Bäumen, durch die die Jetboats gezogen werden. Da ich mir allerdings einen Weg durch den Urwald gebahnt habe kann ich diesen nicht näher beschreiben. 

Hinter der Stromschnelle kommen noch ein paar kleine leichtere, vielleicht Grad II.

Irgendwann wird ein großer Fluss aus Richtung Norden in den Hollyford fließen, bei -44,55556, 168,12599. Hier landet ihr hinter dem Zufluss an, verstaut eure Boote im Gebüsch und bahnt euch einen Weg durch den Busch auf den Hollyfordtrack (ist schwer zu verfehlen dank einer Felskante/stark ansteigenden Berges). Etwa 100m leichtes Bushbashing. Natürlich speichert ihr euch am besten die Position der Boote im GPS. Und das Anknoten nicht vergessen (regenreichste Region der Erde). 
Auf dem Weg angekommen, lauft ihr in Richtung Osten den Weg entlang, über eine große Hängebrücke, dann folgt ihr den Schildern zur Lake Alabaster Hut - eine riesige, moderne Hütte. 

Am Nächsten Morgen geht es zurück zu den Booten. Ihr folgt weiter dem Fluss. Eine Mittagspause bietet sich auf der urigen McKerrow Island Hut an. Dann geht es weiter über den See Richtung Westen, entlang von schönen Klippen, Sandflyverseuchten Stränden und grandiosen Ausblicken auf Gletscher, schneebedeckte Berge  zur Hokuri Hut. 
Wer zulange geschlafen hat könnte auch bereits bei der Demontrail Hut stoppen, sollte aber Proviant für einen Tag mehr einpacken.



Am nächsten Morgen wird einfach weiter auf dem See Richtung Westen gepaddelt. Der Flussanfang ist nicht zu verfehlen. Ihr stoppt an der Martins Bay Hut, direkt an der Küste. Dort ist es wunderschön.
  
Tipp: Wenn ihr die Landschaft ohne Sandflys genießen wollt dann solltet ihr in euren Booten auf die Landzuge auf der anderen Seite des Flusses übersetzen. Da Sandflys keinen Sand mögen sind hier kaum welche und dort ist auch eine tolle Stelle für ein Lagerfeuer.  
Unweit der Hütte ist eine Seehund Kolonie und eine Lodge mit Flugfeld, falls ihr Kuchen oder der gleichen braucht. 

Hier werden die Packrafts eingepackt, am nächsten Morgen wird zur Big Bay Hut gegangen. Vorher sollte man sich informieren wann Ebbe ist, ansonsten ist das Ganze ein extrem hartes Bushbashing. 
Bei Ebbe kann einfach dem Weg bis zu den Seehunden gefolgt werden und von hier geht es an der Küste über Felsen und Strände entlang. Die Nacht verbringt ihr in der Big Bay Hut.

Am nächsten Morgen lauft ihr über eine alte 4WD Straße hoch zum Pyke River - diesen kann man ebenfalls nur mit viel Mühe verfehlen. Sobald ihr auf den Hauptarm trefft könnt ihr wieder in die Boote steigen. Von hier  aus folgt ihr dem Fluss, überquert den Lake Wilmont, folgt wieder dem Fluss bis ihr schließlich zu der Olivine Hut kommt, welche man an einem kleinen Cabelcar über einem Seiten Fluss erkennt, -44,44365,  168,21401. Hier verbringt ihr die Nacht.

Am nächsten Morgen folgt ihr wieder dem Fluss, quert die Lake Alabaster (eventuell werdet ihr Bruce treffen, er gibt sich als DoC Ranger aus, lebt in der Nähe des Sees und bringt ab und an Wanderer gratis mit seinem Boot über den See, eventuell nimmt er euch auch mit) und kehrt schließlich wieder bei der Lake Alabaster Hut ein, hier endet das Boot fahren, also alles einpacken. Wenn ihr genug Zeit habt könnt ihr noch weiter zu der Hiddenfalls Hut laufen. 

Wahlweise könnt ihr auch in einem längeren Marsch von der Lake Alabasterhut am nächsten Tag die Hollyford Road erreichen.

Dieser Trip ist ebenfalls über die Company in Queenstwon buchbar, ihr spart 2000$

Weitere Tipps: 

7. Leute mit Bergesteigerambitionen können mit ihrem Boot auch über den Milford Sound zum Sinbad Gully fahren, -44,65843, 167,89765 und dort den Mitre Peak besteigen. Da man hier allerdings Bersteigerfähigkeiten braucht werde ich dies nicht näher beschreiben. 

8. Kurze Flussüberfahrt in Manapouri. Danach kann man auf einem kleinen gut ausgebauten Rundweg wandern und an einer der wenigen Stellen in NZ eine intakte Vogelwelt bestaunen. 

9. Nahezu am Südlichsten Punkt der Insel findet ihr Curio Bay, wo auch Pinguine, Delfine und Seelöwen sind. Hier kann man super mit Delphinen paddeln, aber bitte lasst die Delphine auf euch zu kommen und verfolgt sie nicht. 

Der 1000seen Marathon in Mecklenburg

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Jedes Jahr Ende September findet der 1000seen Marathon als eine etablierte Veranstaltung der Paddlerszene statt und dieses mal sollen auch Packrafts nicht fehlen! Meldet euch an und verstärkt unsere eigene Bootsklasse! Wir sind natürlich auch dabei! 

Die Strecken führen durch die schönsten Teile der Kleinseenplatte. Neben dem sportlichen Event ist der 1000seen-Marathon ein beliebtes Paddler-Saisonabschluss-Treffen.

Wann? 23. - 25.09.2016
Wo? Mecklenburgische Seenplatte
Adresse: Bibertours, Campingplatz C24
Diemitz Schleuse 1, 17252 Mirow

Mehr Infos hier.






















Den Teilnehmern stehen drei verschiedene Strecken zur Auswahl:

Halbmarathon ~21km – Start 9:00 h
Marathon ~42km – Start 08:30 h
Langstrecke ~62km – Start 8:00 h


Zum Teilnehmen oder Nacherfahren besonders geeignet: Der Halbmarathon 
~21 km, Datum: 24.09.2016, Start: 9:00 Uhr



Streckenbeschreibung:


Start ist westlich der Diemitzer Schleuse im Gr. Peetschsee. Nach einem kleinen Kanal fahren Sie auf den Vilzsee. Halten Sie sich gleich am Anfang des Sees östlich und folgen Sie der Oberbek bis zur Fleether Mühle. Hier befindet sich eine Umtragestelle ca. 50 m über die Straße. Fahren Sie dann den Bach entlang auf den Rätzsee Richtung Osten. Nachdem Sie den ca. 4 km geraden, motorbootfreien Rätzsee durchquert haben, finden Sie am Ende Richtung Süden einen weiteren Bach, die Drosedower Bek. Fahren Sie diesen Bach entlang, bis Sie den Gobenowsee erreichen. Fahren Sie auf den See hinaus und biegen dann Richtung Osten ab. Fahren Sie solange Richtung Osten bis Sie den Wendepunkt (Floß) erreichen, welchen Sie umrunden und wieder auf den Gobenowsee zurückfahren. Halten Sie sich weiter südlich, um die Dollbek zu passieren. Nach dem Durchfahren der Dollbek, erreichen Sie den Labussee. Fahren Sie nun auf den Labussee Richtung Westen hinaus. Sie müssen nun nur noch bis zur nord-westlichen Bucht des Sees paddeln, um zum Ziel vor dem Campingplatz C24 zu gelangen.

Rennbericht vom 1000seen Marathon

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Immer schön selbstbewusst bleiben!
Mit Luftboot auf die Mecklenburgische Seenplatte? Ein Rennen auf stehendem Gewässer mit 21, 42 oder gar 62km? Die Teilnahme an der etablierten Veranstaltung (siehe vorheriger Beitrag) mit Packrafts stieß auf mehr als Unverständnis, eher auf Belustigung.

Man braucht schon dickes Fell sich unter die Rennkanuten und Seekajakfahrer einzureihen. Aber klar, dass wir unsere eigene Vorstellung von einem "Marathon" hatten :) Land-Wasser hieß unser der Trumpf. Optionen dazu gibt auf der Seenplatte schließlich mehr als genug. Wir kamen uns beim Start doch etwas wie bei Hase und Igel vor ;) In den besten Phasen war es jedoch wie ein richtiges Adventure Race!



Die Landpartien überzeugen vom Konzept
Tatsächlich haben wir die Landgänge nicht konsequent für Abkürzungen genutzt.  Dazu kannten wir das Gebiet nicht gut genug, insbesondere hinsichtlich der naturschutzrechtlich unbedenklichen Ein- und Ausstiegstellen. Der Land-Wasser Wechsel erfolgte einfach als Abwechslung, dem "Proof of Concept" und dem Spaß an der Sache.

Unser GPS Track lag am Ende auch bei rund 20km. Den Halb-Marathon können wir noch für uns beanspruchen :)

Rahmendaten:

Wie immer. Dabeisein ist alles!
  • Gewählte Strecke: Halbmarathon (21km) - wir fangen klein an, das lässt Potential für die kommenden Jahre :)
  • Equipment im Einsatz:Shearwater Faltpaddel, MRS Adventure X2 (Packraft Zweier) Anfibio Buoy Boy (Schwimmweste, Pflicht!) 
  • Packrafting-Team: Oliver Uecke und Sven Schellin
  • Veranstalter: BiberTours. Danke für die großartige Organisation.

Insgesamt haben knapp 500 (!) Boote am Rennen teilgenommen. Der beste Zweierkanadier hat die 21km in 1h 35min absovlviert. Mit 3h 26min lagen wir aber noch im untern Mittelfeld. Das entspricht einem Schnitt von 6km/h, womit wir sehr zufrieden sind.

Über echte Platzierungen müssen wir nicht reden ;)

Wobei nicht gesagt ist, dass es darauf ankommt. Die Mehrzahl der Teilnehmer kam aufgrund der Streckenführung durch den schönsten Teil der Seenplatte. Auch zum Nach(er)fahren bietet sich die Tour an.

Wir sind im Packraft-Zweier, dem Adventure X2 gefahrem. Es ist aufgrund der Rumpflänge (3m) schlicht das schnellste Packraftraft im Programm, zu zweit allemal. Anfangs entspannt im Sitz, später zum Endspurt knieend. U.a. dafür hatten wir es noch mit einer Bodenmatte ausgestattet, das bringt Komfort und einen steiferen Boden für etwas mehr Geschwindigkeit.

Auch die Paddel sorgten für einen Blickfang,
und gutes Vorrankommen
Als Paddel dienten die Shearwater Faltpaddel, aka "Entenfüße", stilecht bei  all den Schilfgürteln. Die Größe und Form der Blattfläche bietet aber auch eine sehr effizienten Vortrieb.

Das Tragen von Schwimmwesten war Pflicht, richtig so. Die aufblasbaren Anfibio Buoy Boy haben uns jedenfalls nicht behindert.

Schuhe mussten amphibisch sein, klar. Wir haben hier auf Crocs Offroad (Sven) und Keen Sandalen (Oliver) gesetzt.

Fazit: Wir hoffen auf eine Etablierung der Bootsklasse "Packraft" bzw. auf eine eigene Streckenführung in 2017. Vielleicht entwickelt sich die Veranstaltung zu einem richtigen Adventure Race! Wir werden die Gespräche mit dem Veranstalter führen und hier rechtzeitig informieren.

Quelle: BiberTours

Unglaub(lich) im Ural!

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Von Frank und Anett Unglaub

Frank (53) und Anett (50) aus Thüringen sind in den letzten Jahrzehnten mit vielen Outdoorwassern gewaschen, u.a. in Rumänien, Schweden, Kamtschatka und der Mongolei zu Fuß, mit Klettergurt, im Kajak, auf dem Motorrad, mit Zelt, aber ohne Kocher. Jetzt haben haben sie Packrafting für sich entdeckt, um leichter, flexibler und weiter als früher auf Tour zu gehen. Wir sind gespannt, was die Zukunft bringt! 

Sie berichten hier über eine 4-wöchige Tour (12.08. - 08.09.2016 inklusive Anreise) im subpolarem Ural (Russland) von der Basis Schelanaja per Fuß über den Berg Manaraga (70km) zum Fluss Koschju (120km).

Die Strecke im Detail.






















Interessant ist nicht nur ihre ungewöhnliche, um nicht zu sagen eigenwillige (nennen wir es Unglaub’sche ;) Art des  Gepäcktransportes am Boot (rechts), sondern auch die Ernährung aus der Natur! Mehr dazu im Bericht.

Russland!

Russland ist riesig. Man kann Gebiete finden, bei denen der mitteleuropäische „Outdoorbegriff“ so nicht anwendbar ist. Das macht sich auch bei der Anreise bemerkbar.

Auf nach Berlin. Flug nach Moskau. Hier versorgen mit Lebensmitteln für 36 Stunden Zugfahrt nach Inta. Dort soll am Bahnhof ein LKW „Ural“ der Naturschutzbehörde stehen, mit Kofferaufbau für Passagiertransport. 

Im LKW sind wir zehn Leute. Drei „Junge Wilde“, welche ebenfalls zum Koshyu wollen und für die Tour nur acht Tage Zeit haben, zwei kurz vor unserem Alter (Juri und Michail) welche einen südlicheren Fluss (Bangier) erreichen wollen, dort wären die Fische größer. Er zeigt so um mindestens 30 cm, naja vielleicht ja auch Hoffnung oder Angerlatein. Noch zwei Männer mit einem Mädchen (Vater und Onkel) mit dem Wanderziel Berg „Manaraga“. Und natürlich wir plus Fahrer und Beifahrer.

Sechs Stunden auf Piste und durch zwei Flüsse. Noch 4 km weiter, an der „Basa Schelanaja“ vorbei (dort gab es mal Goldabbau) und abgesetzt an einem Fluss mit großem „Slanikufer“ (Slanik = schwer durchdringbares halbhohes Gehölz, welches von Löchern und Gräben durchsetzt ist und den Rucksack permanent festhält).

Wir kommen spät nachmittags an und gehen sofort los. Lassen die „Jungen“ zurück, die während der Fahrt etwas zu viel Alkohol genossen haben und wohl erst am nächsten Tag wieder richtig laufen können. Nur Juri und Michail gehen auch schon los, wir lassen aber auch sie hinter uns, 40 und 45 kg wiegen ihre Rucksäcke. Sie schlagen ihr Lager später in unserer Sichtweite auf. Wir erreichen noch einen kleinen See und können den Reisestaub abwaschen. Ein paar Holzreste von alten Lagerfeuern sind zu finden, die heben wir für den Morgenkaffee auf.

Die Tour kann beginnen!



Der erste Pass ist steinig, „blockig“ nenne ich das, die Steine sind also groß. Den Weg müssen wir selbst finden. Runter ist wie immer schwieriger als rauf. Gott sei Dank hält das Wetter. Bei Nässe werden die Flechten auf den Steinen zu Schmierseife, bei Trockenheit ist das eher wie Sandpapier. Wir kommen zur Quelle des Manaraga, der später in den Koshyu fließt. Dem müssen wir nur noch folgen. 

Wir treffen eine Gruppe junger Russen mit einem Führer der Parkverwaltung, welche den Manaraga besteigen wollen (Basa Schelanaja – Manaraga und zurück). Musik am Lagerfeuer und Unmengen an Essen und Ausrüstung. 

Der Führer ist an unserem Ansinnen interessiert, nur zu zweit, davon eine Frau, das machen die Russen nicht. Von Packrafting hat er schon gehört (!). Er lässt sich das Boot zeigen und wiegt zweifelnd seinen Kopf. Die Russen fahren mit Katamaranen die Stromschnellen runter, unser kleines Boot weckt wohl seine Zweifel. 

Wir haben sowieso vor, den ursprünglichen Plan zu ändern und über den Pass des Manaraga zu gehen, um erst später in den Koshyu einzusetzen, dann sollte der Wasserstand etwas höher sein.

Wir haben das Seitental passiert. Haben uns drei Übernachtungen gegönnt. Die letzten 800 m Luftlinie zum Zusammenfluss des Koshyu mit dem kleinen Seitenfluss Kapkan-Wosch hatten es in sich. Slanik und Sumpf schlimmerer Sorte. Naja vorbei, jetzt wird das Adventure X2 fertiggemacht. Wir wissen, wir haben nur 5 km Flussgewöhnung, dann beginnen die großen Stromschnellen des Koshyu. 

Der Fluss Koshyu im nördlichen Ural


Wir bleiben drei Tage am ruhigen und tiefen Flussbecken unmittelbar nach den Stromschnellen. Fische gibt es hier genug und Pilze auch.

Das Barometer ist stetig gefallen. Das Wetter wird nicht schön bleiben. Zwei volle Tage Ruhe, Pilze und Fische, dann fahren wir bei Regen los. Acht Grad zeigt das Thermometer meiner Armbanduhr, welche dann immer am Rettungssack hängt. Das Barometer ist immer noch fallend. Unterwegs legen wir an einem tieferen Flussabschnitt an, um das Abendessen zu fangen. Nicht immer ist die günstige Schlafstelle auch eine gute Angelstelle. Ein ausreichend großer Fisch ist der Lohn.

Irgendwann zeigt das Thermometer früh nur noch drei Grad. Der Tag bringt es dann bis auf sechs. Das Tarp ist nass, doch das Zelt haben wir trocken halten können. Auch die Daunensäcke sind nur gering feuchter geworden. Drei nasse Tage, dann hat der steigende Luftdruck auch das Wetter verbessert. Ab und zu kämpft sich schon die Sonne durch. 

Wir finden die alte Hütte der Nationalparkverwaltung. Nach reichlichem Holzhacken heize ich die nebenan stehende „Banja“ an. Das Ergebnis ist dann später „porentief rein“. 

Trocken brechen wir zu den letzten 80 km auf. Am Zusammenfluss des Koshyu mit dem Bangier hat die Nationalparkverwaltung eine neue Hütte errichtet. 45 km vor dem Ziel machen wir hier noch einmal Rast. Ab und zu kommt hier ein motorisiertes Holzboot mit Fischern den Fluss hochgefahren, um mittels Schleppleine zu angeln. Die Einsamkeit ist zu Ende. 

Ein 70jähriger Fischer hält abends an und erzählt von seinen Besuchen in den früheren Ostblockstaaten. Am nächsten Morgen früh um sechs, da muss er vom Zielort Koshyu schon zwei Stunden gefahren sein, ist er wieder da und bringt Lebensmittel (Kartoffeln, Tomaten, Speck, zwei Büchsen Pastete und andere Sachen). Er hat bestimmt seiner Frau von den „Nemez“ (Deutschen) erzählt. Es war mit Sicherheit sie, die das Stück Seife für Anett mitgegeben hat …

Für die letzten 45 km nehmen wir uns Zeit. Wir fahren weg von der Hauptflusslinie in das sich bildende Delta. Häufig wird es sehr flach, sodass wir Grundberührung nicht vermeiden können. Eins, Zwei, Drei – gemeinsames Ruckeln hilft bei größeren Steinen, die Paddel beim Schürfen über den Kies. Ein paar Kratzer am Blatt, mehr ist nicht passiert. 

Der Rest ist schnell erzählt. Anlanden in Koshyu. Einpacken und 2 km Weg bis zum Bahnhof. Ein Anwohner lädt unsere Sachen in seine Uralt-Niva und fährt uns 6 km „außen rum“ zum Bahnhof. Am Bahnhof treffen wir den alten Fischer wieder. Ich schenke ihm die Paracordseile und unsere Säge. Seine Freude ist unser Dank für seine Gastfreundschaft.

Eleonora von der Nationalparkverwaltung steht nach vier Stunden Fahrt mit einem Schild mit unseren Namen am Bahnhof in Petschora. Sie und ihr Mann fahren uns zu einer Wohnung mit Waschmaschine …

Noch 33 Stunden Zugfahrt nach Moskau. Dann der Flug nach Berlin und der Zug nach Hause. Die letzten 3 km nochmal zu Fuß mit den Säcken auf dem Rücken. Wir sind schweigsam und traurig, doch zugleich auch froh. Jeder der so eine Reise gemacht hat, wird dieses Gefühl kennen.

Ausrüstung, Erfahrung und Modifikationen

Alleine der Flug mit Aeroflot gibt die maximale Ausrüstungsmenge vor. Für jeden nur 22 kg!

Ein Test des „Adventure X2“ bestätigt, dass es eng wird auf dem Fluss. Anett (166cm, 70kg) sitzt auf dem vorderen Platz, ihr fehlt jedoch ein Rückenpolster (Lösung siehe unten).  Meine Füße (192! cm, 100! kg) schiebe ich unter ihren Sitz, trotzdem sind sie arg gebeugt. 

Das Gepäck kommt daher ausserhalb mit! 

Wir haben die zwei NRS Paragon "linksrum" um die Multibags geschnürt und mit der Platte nach unten am Boot befestigt. Zusätzlich sind beide Säcke hinter dem Boot mit einer Schleife vorhandener Bänder verbunden, um ein Überholen der Säcke zu verhindern. Die Rückenplatte des Paragon soll den Multibag sicher vor schrammender Grundberührung schützen. Auf dem Fluss hatten wir mit dem Vorwärtskommen keine Sorgen. Der Tiefgang war sogar äußerst gering (da das Gepäck ja selbst schwimmt!) Natürlich wird die Begurtung der Paragon nass. Muss man gleich zu Fuß los, soll das eben der Regenschutz abhalten.

Und der vordere Sitz bekommt eine Lehne!

Also wurde eine Sitzlehne nachgeordert, mit den Klebepads. In der Garage werden die Klebepositionen ermittelt, so dass die Lehne noch mindestens zu 50 % am vorderen Sitzende aufliegt. Wir wollten nur eine kleine Unterstützung des unteren Rückens aber gleichzeitig einen massiven Zug auf die Bootsseiten verhindern. Die Beschreibung „Tiedowns richtig kleben“ und das gelieferte Material sind super. Die Pads sind dran, als hätten wir es so gekauft. Ringsherum werden nun 4 mm Schnüre aus Paracord angebracht.


Das Boot selbst hatte am Reiseende nur wenige Gebrauchsspuren am Boden, obwohl wir in seichten Stellen häufig über den Grund geschrammt sind und trotz der Produktwarnung der Carbon-Paddel uns auch massiv am Grund abgestoßen haben. Wir sind an flachen Stellen mit nur 10 cm Wassertiefe drüber und mussten nicht aussteigen! 

Von der sonstigen Ausrüstung verdient unser „Notsack“ eine Erwähnung. Dieser enthält Topf, Tasse, Thermoskanne, Angel, drei Carbonpfeile, Axt, Säge, Erste-Hilfe-Set, Tarp, 20 m Schnur, Feuerstahl, Foliesack mit trockenen Flechten und Birkenrinde, Kaffeesticks, Teebeutel, zwei Schokoriegel und etwas Zucker um eine evtl. Notsituation abzugedecken.

5. Packrafting-Flohmarkt (Gebrauchtboote und Zubehör)

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Zum fünften Mal verkaufen wir zum Saisonende unsere gebrauchten Boote aus dem Vorführ und Mietbestand. 

Die Boote waren überwiegend nur eine Saison im Einsatz gewesen (weitestgehend Baujahr 2016). Das Material hat durchweg einen guten Zustand. und ist z.T. mit Extras ausgerüstet (Leinen und Riemen-Set, etc.). 

Wie üblich, gib es das Angebot immer im Paket (mit Paddel und Weste). Dazu behält man die Garantie (1 Jahr) und ein Rückgaberecht (14-Tage), hat also kein Risiko im Gebrauchtkauf. Im Gebrauchswert ist das Angebot gegenüber dem Neukauf deutlich attraktiver. 

Achtung das Angebot wechselt über den Angebotszeitraum (bis 24. Dezember), da es sich um Einzelstücke handelt, die dem Zwischenverkauf vorbehalten bleiben. 

Wir stellen im Zeitraum nacheinander verschiedene die Modelle ein, solange der Vorrat reicht! Zum Angebot...







KANU-Sport 11/2016 und 12/2016, Produktneuheiten und Gewinnspiel

50 km auf der Mecklenburgischen Seenplatte - Sacki's Weihnachtsmehrteiler

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Kai Sackmann müssen wir nicht mehr vorstellen! Auch in der Packrafting-Gemeinde ist er inzwischen gut bekannt. Und nun hat er auch endlich ein eigenes Boot mit dem er kürzlich u. a. 50 km auf der Mecklenburgischen Seenplatte unterwegs war: eine mehrtägige Packraft-Tour über 19 dieser Seen.

Ein richtig guter Film in vier Teilen (je 25min) ist daraus entstanden. Wir wünschen gute Unterhaltung!
 

Seine neue Ausrüstung stellt er hier ausführlich vor:
 


Tipps und Tricks zur Tour und Packrafting allgemein
 

Snowboating: Eine neue Definition von Wildwasser

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Es wird kälter auf der nördlichen Halbkugel. Zeit die Paddelsaison zu beenden und die Schneesaison einzuleiten? Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und erster Schneefall lassen das vermuten!

MRS Ponto im Einsatz
In diesem Blogbeitrag wird deutlich dass Packrafting eine echte 4-Jahreszeiten Aktivität ist. Macht das Boot fertig für das gefrorene Wasser :) Ein Packraft kann tatsächlich auch ein gutes Winterspielzeug sein.

Sollte irgendwer noch immer Zweifel an der Robustheit eines Packrafts haben - überzeugt euch hier vom Gegenteil :) Es ist definitiv ein Stresstest für das Bootsmaterial und den Rodler ebenso.




Tipps und Tricks

Einige Hinweise aus 7 Jahren Rodelerfahrung:
  1. Bereinige den Rodelhang. Falls der Hang nicht sehr steil ist oder mit nur wenig Schwung gerodelt wird rutscht das Boot nicht so gut auf Pulverschnee. Forme daher am besten eine Bahn mit der Hilfe von Schneeschuhen oder glätte den Schnee mit dem Boot selber.
  2. Sitze nicht auf dem Boden des Bootes, denn das Boot rutscht am besten wenn man nicht sitzt. Verlagere das Gewicht daher am besten auf die Schläuche.
  3. Gewicht hilft. Im Gegensatz zum Wildwasser funktioniert die Nutzung mit 2 Personen hier super.
  4. Erwarte keine geradlinige Abfahrt. In der Regel dreht sich das Boot beim Fahren. Ein Paddel kann hier helfen, bringt aber auch eine gewisse Gefahr mit sich. 
  5. Trage am besten eine Skibrille um deine Augen vor herumfliegenden Schnee und Eis zu schützen.


Habt Spaß, aber seid euch dem Risiko bewusst. Im Falle eines Schadens kann hier keine Gewährleistung der Boote erwartet werden. Aber nur um es zu erwähnen, trotz hier beschriebener und selbst getesteter Nutzung konnte ich keine Abnutzungsspuren am Boot finden.

Gutes Rodeln!

Die „Mammutreise“ - mit Packrafts über das Werchojansker Gebirge

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Quelle Wikipedia
Wenn es so etwas wie eine „Touren-Ästhetik“ gibt, dann wird sie von Clemens immer wieder repräsentiert. Ihre letzte Tour in den Nordosten Sibiriens macht da keine Ausnahme und enthält folgende Zutaten: 

Werchojansker Gebirge - noch nie gehört. Check. 

Aus der Makrosicht eine“einfache“, klare Line – die Überwindung der Wasserscheide zwischen "Jana und Lena". Check.

Aus der Mikroperspektive ein abwechlungsreiches Programm - trekken, treideln, reiten, raften. Check. 

Von der An- bis zur Abreise ein Abenteuer- isolierte Siedlungen, menschenleere Landschaften, Ungewissheit, Überraschunge und neue Entdeckungen. Check.


von Clemens Ratschan

Der Titel Mammutreise, wird unserem Packrafting-Trip in doppelter Hinsicht gerecht. Zum einen fanden wir einen echten Stoßzahn des ausgestorbenen ost-sibirischen Steppenbewohners, zum anderen bedeutete der Plan, in 5 Wochen das nordjakutische „Werchojansker Gebirge“ zu überqueren, eine gewaltige physische Anstrengung. Am Ende der Reise kamen dabei im Motorboot gefahrene 145 km, 35 km stromauf gezogene Packrafts, 25 km zu Pferd, 70 km zu Fuß und 430 km mit den Packrafts stromab zusammen. Doch all diese Strapazen waren die Reise wert, denn belohnt wurden wir mit grandiosen Landschaften, das einmalige Erlebnis, wochenlang auf keine Menschenseele zu treffen, und einer großartigen Fischerei auf Saiblinge und Sibirische Forellen. Für die Packrafts war die Route aufgrund der Länge und der abwechslungsreichen Bewegung stromauf treidelnd, im IIIer Wildwasser und über langen Zahmwasseretappen eine Herausforderung. Sie haben sich dennoch wieder bewährt.

Stromauf treideln auf der östlichen Seite des Werchojansker Gebirges – am leichtesten geht’s in kleinen Nebenarmen.

Schon kleine Totholzhaufen machen die Treidelei langsam und anstrengend.

Weiter oben im Tal werden die Furten immer steiler.Die Packrafts über ein 4-5 km langes Eisfeld zu ziehen fiel leichter als sie den Fluss stromauf zu treideln, der das Eisfeld durchschneidet.






Rentiere in einem Ewenen-Lager
Wir konnten mit Pferden der Ewenen über den Pass reiten.

Wenig Wasser im Oberlauf des Sobopol Flusses, häufig auch stark verklaust.

Dann wächst der Fluss rasch zu respektabler Größe an. Fast 100 km lang fließt er munter mitten durch die Berge

Im IIIer Wildwasser müssen wir häufig ans Ufer, um das Spritzwasser durch Umdrehen aus den Booten zu leeren.

Herrlicher Sobopol zwischen 2000 m hohen Bergen.

Marsch im Seitental

Um die steilen Ufer zu vermeiden, sind laufend Wechsel der Flussseite notwendig.

Am See angekommen erwartet uns nach 3 Marschtagen eine Traumlandschaft.

Lager am See

Kapitaler Saibling aus dem Gebirgssee. Es folgen viele weitere Fänge dieser wunderschönen Fische. 

Stromab im Wildbach

Imposante Anbruchufer im Wildbach

Stromab im Wildbach

Zurück vom See fuhren wir den Fluss weitere 300 km stromab bis zur Lena.


Paddelpause am westlichen Rand des Gebirges.

Wintereinbruch im August

Am Unterlauf des schon riesigen Soboloch-Majan. Das Zurücklegen der Tageetappen wird anstrengend, vor allem bei Gegenwind.

Im Unterlauf ist der Fluss breit, monoton und träge. Unmittelbar vor der Mündung in die Lena, in der Nähe liegt ein kleines Fischerdorf, wo wir nach 21 Tagen das erste Mal wieder auf andere Menschen treffen werden.
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Ein noch umfangreicherer Reisebericht erscheint in 3 Teilen im Fliegenfischer-Forum!

PRESSESPIEGEL 2017

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Auch im Jahr 2017 gibt es wieder Presseartikel zum Thema "Packrafting" mit Neuheiten, Tourentipps und Reviews!

1. RAUS!-Magazin

Hamburg ist geprägt durch seine unzähligen Wasserstraßen. Unterwegs mit dem Anfibio Delta MX macht sich Benjamin Hellwig auf auf "eine amphibische Mikroreise zu Fuß und per Packraft". Mehr dazu im Beitrag im RAUS!-Magazin der aktuellen Ausgabe.

Quelle: https://rausmagazin.de/


















2. KANU Sport, Ausgabe 02-17

In der zweiten Ausgabe 2017 der KANU Sport, dem Mitgliedsmagazin des Deutschen Kanuverbandes (DKV), gibt es Tipps für Touren im Gebiet Deutschland, Tschechien und Polen mit nützlichen Hinweisen und Informationen.

Quelle: Deutscher Kanuverband
























3. Gear Junkie Review

Das US amerikanische Online-Magazin "Gear Junkie" unterzieht das Anfibio Alpha XC einem ausführlichen Test.

Quelle: Gear Junkie

DER MRS ADVENTURE X2 MIT ISS AUF DEM PRÜFSTAND IN NORWEGEN (REVIEW)

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Hagen hat seine Elternzeit genutzt um den Adventure X2 mit ISS auf Herz und Nieren zu prüfen! 

Ohne Rucksackboot wäre uns diese Idylle verwehrt geblieben






von Hagen Pacher 

Darum ein Packraft

Bei Urlaubstouren mit der Familie zählt jeder Liter Stauraum. Auf ein kleines Tourenboot wollten wir trotzdem nicht verzichten. Oft sind wir weit draußen in der Natur unterwegs und können uns somit keine Ausfälle beim Material leisten, schon gar nicht mit einem kleinen Kind. Also sollte der neue schwimmende Untersatz robust, klein und leicht werden. Ein Packraft ist da ideal. Schließlich sind selbst Rucksacktouren mit ihm gut möglich.

Einzig der Preis ließ uns die Entscheidung sehr lange abwägen. Die gute Qualität, der anständige Wiederverkaufswert und eine mögliche 50 € Belohnung für Revierbeschreibungen ließen uns dann doch zuschlagen.

Aufgrund der Größe für zweieinhalb Passagiere haben wir uns für des MRS Adventure X2 in Grün entschieden. Die Farben Blau und Rot wären ebenfalls möglich gewesen. Optional hätten wir auch eine Spritzdecke ordern können, haben uns aber aus Platz-/Gewichtsgründen dagegen entschieden. Stattdessen wollten wir unbedingt den brandaktuellen Gepäckreißverschluss ISS (Internal Storage System). Er vergrößert die Zuladung enorm, aber dazu später mehr.

Der Reisverschluss (ISS) zum Bootsinneren eröffnet ungeahnte Verstaumöglichkeiten


Die Qualität

In meinem Keller dümpelt noch ein kleines Armeeschlauchboot aus der DDR vor sich hin, das ich gelegentlich zum Angeln benutze. Wer schon mal so eins in den Händen hatte, weiß, dass die für die Ewigkeit gebaut wurden. Die Packrafts, erinnern mich stark daran, nur dass diese leichter sind und moderner aussehen. 

Das Adventure X2 besteht aus urethan-beschichtetem Nylon, ist sauber verarbeitet und akkurat verklebt. Der Packrafting-Store wirbt damit, dass die meisten seiner Produkte Handarbeit sind. Bei unserem neuen Boot kann ich mir die vielen Arbeitsschritte zum fertigen Produkt gut vorstellen. Auch die 13 Zurrpunkte (9x an der Außenhaut, 2x Befestigung im Bootsschlauch, 2x Rückenlehne) sind bombenfest.


Nach sechs Monaten sporadischer Nutzung hat das Packraft - außer leichtem Abrieb von fiesen Aufsetzern - noch keinerlei Schaden genommen. Für einen etwaigen Schaden ist zwar Flickzeug im Lieferumfang, aber leider ohne Kleber. Wie viel das Boot aushält, konnten wir nicht nur selbst feststellen: Das zeigt auch dieser schöne Beitrag zum Rodeln mit Packraft.

Einzige Unstimmigkeit am Rucksackboot ist das Gewicht. Laut Produktbeschreibung müsste es inklusive ISS und aller Sitzkissen 4265 Gramm auf die Waage bringen. Abzüglich einer kleinen Toleranz liegt das Adventure X2 allerdings 200 Gramm darüber. Die Kleinteile stimmen im Gewicht mit den Herstellerangaben überein. Leider ist es das Boot selbst, das schwerer ist. Die Erklärung ist jedoch verblüffend: es liegt an der Farbe! Ja, grüne Pigmente sind offensichtlich schwerer als blaue oder rote. Wem es also auf 200g ankommt, der greift zu einer auffälligen Farbe.

Die Maße sind dagegen wieder stimmig. 295 Zentimeter Länge und 100 Zentimeter Breite kann ich bestätigen. Das Packmaß ist mit 46 Zentimetern Höhe und 20 Zentimetern im Durchmesser sogar noch vier Zentimeter niedriger als im Packrafting-Store beschrieben.

Lediglich bei den Packsäcken bin ich etwas verwirrt, da sie unterschiedlich groß sind. Der kleinere misst 115 x 30 Zentimeter, der Größere 135 x 38 Zentimeter. Da ich damit aber quasi auf den gleichen Stauraum komme, wie angegeben (eigentlich zweimal 130 x 30 Zentimeter), stört mich das kein Stück.

Edit: offensichtlich habe ich im Rahmen des allerersten Serienmodells je einen Packsack für das Adventure X2 und einen für den Alligator 2S bekommen (dessen Schläuche kleiner sind).

Die verschieden großen Packsäcke fürs Bootsinnere

Im Gegensatz zum Boot sind die beiden Säcke weniger robust, weil sie innerhalb des Bootsbauches verwendet werden und der Fokus bei der Entwicklung deshalb ganz klar auf einem niedrigen Gewicht lag (240g inkl. Reißverschluss). Daher gehe ich gern besonders sorgsam mit ihnen um. Ein Loch in den Packsäcken wäre schon deswegen ärgerlich, weil dadurch der Sicherheitsaspekt von zwei extra Luftkammern im Bootsbauch wegfiele.


Im Outdooreinsatz

Hauptsächlich haben wir das Adventure X2 auf einer mehrmonatigen Elternzeitreise verwendet. Ganz besonders in Norwegen war es uns von großem Nutzen. Es hat genug Platz für zwei Erwachsene mit Kind, Zelt und Rucksäcken. Um den Platz maximal auszuschöpfen, habe ich zum Paddeln auf dem Heck gekniet, was dank guter Steifigkeit des Rumpfes auch gut ging. Der ein oder andere mag es auf Dauer lediglich etwas unbequem finden. Solange es nicht auf raue Flüsse geht, fällt man trotz der exponierten Position aber nicht ins Wasser.

Sieht unbequemer aus, als es in Wirklichkeit ist

In weniger als zehn Minuten wird das Adventure X2 einsatzbereit sein


Auf- und Abbau gehen superschnell von der Hand. Mit dem praktischen Blasesack spart man sich eine sperrige Pumpe. Nach etwas Übung mit diesem dauert der gesamte Aufbau bei mir mit Paddelzusammenbau, Gepäck im Bootsschlauch verstauen und Sitzkissen aufpusten keine zehn Minuten (siehe Video zum ISS). Dabei muss man unbedingt darauf achten den Gepäckreißverschluss bis auf den Bruchteil eines Millimeters zu verschließen, da sonst unbemerkt, aber stetig die Luft entweicht. Der Packrafting-Store hat hier bereits nachgebessert und bietet eine Lasche zum Einhängen des Reißverschlusses an. Die ist nicht nur eine gute Gedankenstütze, den Reißverschluss auch richtig zu schließen, sondern sie dient auch als gute Kindersicherung auf dem Wasser.

ACHTUNG so ist der Reißverschluss noch etwas geöffnet

Nachgerüstete Lasche zum Einhängen des Reißverschlusses

Zudem ist noch Schnelligkeit beim Wechseln vom Blasesack zum Rückschlagventil gefragt, damit nicht unnötig viel Luft aus dem Bootsschlauch strömt. Aber auch das ist nach etwas Übung kein Problem mehr. Lediglich die aufblasbaren Sitzkissen sollten schon daheim im Boot befestigt werden, da das etwas zeitaufwendig und friemelig ist. Einmal eingebaut können sie an Ort und Stelle bleiben.

Gelöste Verbindung zwischen Sitz und Boot

Neben ausreichend Platz bin ich auch mit der Zuladung sehr zufrieden. Zu zweit mit Kind, großem Baumzelt und Rucksäcken haben wir es „nur“ auf 200 Kilogramm gebracht. Für das Boot wären 250 Kilogramm möglich. Um bei Rucksacktrips etwas Gewicht (~600 Gramm) zu sparen, lassen sich einfach die aufblasbaren Sitzkissen ausbauen. Auf einem Rucksack, der sowieso meist dabei ist, sitzt es sich genauso bequem und spart zudem noch Platz an Deck. Zwei vollgepackte Bergkraxen (je 70 Liter Volumen) passen gerade so als „Stühle“ in den Rumpf.
Obwohl es keinen Kielstreifen besitzt, ist das vollgepackte Rucksackboot im Geradeauslauf für Schlauchbootverhältnisse sehr spurtreu.


Aber auch im Einzelbetrieb bleibt es gut steuerbar. Die angegebene Geschwindigkeit von fünf bis sechs Stundenkilometern ist mit etwas Anstrengung realistisch.

Besonders angenehm empfinde ich die Gemeinschaft, die fürs Packrafting entsteht. Wahrscheinlich wird sie nicht das Ausmaß wie in Nordamerika erreichen, aber die Voraussetzungen sind dort mit den großen Wildnisgebieten schließlich auch günstiger. Trotzdem ist das Team des Packrafting-Stores sehr bemüht um seine Community. Der Blog ist ein Sammelbecken für Angler, Wildwasserfahrer, Entdecker und Alltagsverrückte. Neuheiten, Tourenideen und Fernweh gibt es genauso kostenlos wie einen guten, schnellen Rat (die Antwortzeiten auf E-Mails sind sagenhaft).
Auch an anderer Stelle gibt es prima Service zum Packraft dazu. Eine Probefahrt auf der Elbe bei Radebeul haben wir zum neuen Rucksackboot wie selbstverständlich dazubekommen. Sobald der kleine Schatz erstanden ist, gibt es eine dreijährige Garantie. Auch nach dem Kauf ist die Nachrüstung diverser Extras noch möglich (z. B. extra Zurrpunkte, Finnen, usw.).

Zum Abschluss vom Praxisteil hier noch die versprochene Erklärung zum Gepäckreißverschluss als Video:



Sowohl mit Gepäckreißverschluss als auch mit dem Adventure X2 im Allgemein sind wir sehr zufrieden. Beides ist absolut zuverlässig. Aufgrund des Gewichts der Ausrüstung, die wir mit Säugling bräuchten, haben wir zwar noch keine ausgedehnte Mehrtagestour mit Packraft und Rucksack gemacht, aber das wird definitiv noch folgen, sobald keine Windeln mehr nötig sind. Ebenso habe ich das Boot noch nicht im richtigen Wildwasser getestet. Empfohlen wird es bis zur Kategorie WWII. Mal schaun, ob da auch mehr geht :p Auf nebendemweg.de werde ich auf jeden Fall darüber berichten, wenn es soweit ist.

Unsere eigene Insel dank Packraft



Pflege

Da das Adventure X2 auch so lange hält, würde ich sagen, dass sich jeder der keinen Bock auf Pflege hat, diesen Absatz sparen kann. Wer aber noch ein paar Jahre auf die Lebensdauer seiner Ausrüstung draufpacken möchte, der muss nur wenige Dinge beachten. Am besten wird das Rucksackboot ohne größere Temperaturschwankungen, in trockener Umgebung und vor Sonneneinstrahlung geschützt gelagert. Nach Gebrauch hilft ordentliches Trocknen gegen Modergeruch und Dreckentfernung gegen unnötigen Verschleiß. Aufbewahrt wird das Adventure X2 bei mir locker gerollt oder ganz ausgebreitet.

Wer wie wir den Gepäckreißverschluss im Schlauch hat, sollte aufpassen, dass dieser nicht auf Dauer zu scharf geknickt wird. Außerdem hilft gelegentliches Auftragen von Silikonfett, wie es auch bei Packtaschen oder Trockenanzügen üblich ist. Damit bleibt er weiter ordentlich dicht und öffnet/schließt auch leichter. Gegen Dreck und Schlamm ist der Reißverschluss zwar weitestgehend unempfindlich, allerdings halte ich ihn dennoch akkurat sauber, damit er möglichst lange hält. Falls er doch irgendwann zum Totalausfall wird, dann ist nicht das ganze Boot futsch, denn er kann auch getauscht werden.


Zusammengefasst

Für den stattlichen, aber gerechtfertigten Anschaffungspreis haben wir viel erhalten und deswegen den Kauf auch nicht bereut. Das MRS Adventure X2 mit Gepäckreißverschluss ISS ist klein verpackbar, robust, vergleichsweise leicht und bietet genügend Platz für zwei Erwachsene mit Kind und Gepäck. Die Qualität ist makellos, einen gepflegten Blog gibt es kostenlos und an der Kundenbetreuung ist nichts zu deuteln. Sobald der überflüssige Ballast, wie Tablet, Bierdosen oder Schminkzeug rausgeflogen ist, findet sich selbst neben Kocher und Schlafsack in jeden großen Rucksack Platz für ein Packraft. Mit vielen Erweiterungsmöglichkeiten und optionalem Zubehör sind von Rafting, über Angeln und Trekking viele Outdoorsportarten mit dem Rucksackboot möglich.

Nicht nur große Kinder mögen dieses Boot

REVERSE-CANYONEERING IN THE IN THE ROARING FORTIES - A FIRST ASCENT IN TASMANIA

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A „first“, this trip became in two meanings. Not only fort the route, but also for the equipment chosen. 

Christoph and Andy did the Federation Peak, Tasmania’s most iconic summit, along the New River in style of canyoneering, but upstream!  The route has not been completed in historic time yet, but the mysterious gorges revealed its secrets now.

They were using an Anfibo Delta MX for the first time after introduction, for the reasons and results described below.  

The last few metres of the New River before the sea. The Precipitous Bluff in the background. Boat: Anfibio Delta MX

The report is sourced from the group Packrafting in Tasmania.
from Christoph Michel

We had our first encounter with the New River when doing the South Coast Track a couple of years back. We had waded the lagoon and then saw the river's mouth when standing on top of Precipitous Bluff. This triggered our interest.

Position of Tasmania southern of Australia, Source: Wikipedia
We assumed that the New River approach to Federation Peak might be a route done every now and then. But then we couldn't find any information about this area. All we found was the famous discussion "Up New River to Federation" about Dave Bremer's failed attempt in 2009 in the bushwalk.com forum. Reading Dave's trip report gave us some first insights into what to expect. And many ideas of what to do better. The forum thread references John McLaine's article "The Valley of Horrors". This article increased our interest and excitement even more. I then ordered the book "Federation Peak" authored by Kevon Doran and found some information about the early ideas for this route going back to the 1920s, and the 1949 expedition to Lake Geeves. Could it really be true that this beautiful line from the New River Lagoon to Lake Geeves had never been done?
Andy on the South Coast Track at the best weather.

Years of research and training followed to prepare for this trip. After our unsuccessful attempt in January 2015 we now fulfilled our big dream this February: to head from the New River Lagoon into the New River and follow its path all the way up to Lake Geeves, climb the steep slope up to Hanging Lake and then Federation Peak.

This wasn't a regular packrafting trip in the traditional sense. Not only because the majority of the distance requires bush bashing, wading, swimming, scrambling and bouldering but due to us heading upstream against the current.

Challenging boulder problem on the right of the waterfall. An almost vertical 3m high rock without steps, barely grasps, very slippery.


Nevertheless, the (two person) packraft was essential to our success. It allowed us to paddle the lagoon, up the first four kilometers of the lower New River and Lake Geeves, but also to transport our backpacks while pushing against the river upstream or crossing deep pools in the various gorges. 

Beautiful segment of the ravine on day 7.
A short tunnel to paddle.





Impressive rock formation on the last day in the ravine.
This section is a fascinating chain of gorges with numerous rapids and roaring waterfalls but also calm and peaceful pools. John McLaine published a great article in the Wild magazine back in 2006 describing the challenges and beauty of this incredibly wild middle section. We used the packraft often to carry our heavy gear and pushed it against the current. It helped us cross deep pools or the river itself where the current was too strong to swim. Once the New River reaches the open valley south of Crest Range it does not climb that steeply anymore.

Day 13: Finally at Lake Geeves. Divine view on Federation Peak.


The river suddenly turns into a gently flowing creek. For the following five to six kilometers to Lake Geeves, however, the river bed is mostly overgrown by thick and tough vegetation.

The best way to bivouac. Floating on the Lake Geeves.


Two and a half days of extreme bush bash led us to the shore of the lake where we then had the most enjoyable and last use of our packraft: the paddle across Lake Geeves. The water was calm, no wind, amazing vegetation lining the shores, waterfalls plunging down the sheer cliffs of Federation Peak after heavy rain. From down there the slope up to Hanging Lake, however, looks terrifyingly steep. It has overhanging cliffs that are scattered across the slope, some big and visible from the bottom, others lurking under the vegetation. But we found a way up and were pleasantly surprised to reach Hanging Lake after six hours only.

Christoph at the scarp of the Federation Peak.


The Anfibio Delta MX turned out to be ideal for our New River trip, which was not about whitewater rafting though. Low weight and an awesome small packing size were key for us. The Anfibio did a good job in carrying a lot of weight, in our case 220kg overall.

The last use of the boat on the Lake Geeves with a view on the slope to crest (on the left before the big overhang).


We're very happy that we made it as this route is really a very hard and long battle with high chances to fail. We're sure that we will not do it ever again :)

It's finally done! At best weather on the top of the Federation Peak.


JUNGFERNFAHRT IN TASMANIEN

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"Jungfernfahrt" wird der Tour in zweifacher Hinsicht gerecht.

Zum einen ist die Tour eine echte Erstbegehung (mehr dazu unten), zum Zweiten kam ein neues Packraftmodell (Anfibio Delta MX) erstmalig zum Einsatz, noch vor der offiziellen Vorstellung!

Die letzten Meter des New River vor dem Meer. Im Hintergrund der Precipitous Bluff. Boot: Anfibio Delta MX.

























Es ist auch das erste Review zum Boot, sowie die Erstveröffentlichung zur Tour überhaupt. Alles ganz jungfräulich eben.

Für Christoph und Andy ist es jedoch alles andere als ein spontaner Ausflug! Seit Jahren basteln Sie an der Route, inklusive einem Fehlversuch, nun  ist es jedoch gelungen. 

Die kreative Leistung besteht in der Wahl des New River als Zustiegsroute zum Federation Peak, Tasmaniens markantestem Berg. Der New River mit seinen unzähligen Schluchten wurde dabei erstmalig in voller Länge und in einem Zug begangen.

Den Stil kann man getrost als „Reverse-Canyoneering“ bezeichnen!

von Andy Ebert

Lage von Tasmanien südlich von Australien, Quelle: Wikipedia
Zwar kann man den wenig begangenen Federation Peak im Südwesten Tasmaniens in zwei Tagen über schwierige Pfade von Nordosten her erreichen, aber der elegante Lauf des nach Südosten abfließenden New Rivers weckte unser Interesse.

Tag 2: Andy auf dem South Coast Track bei bestem Wetter
Vor vier Jahren haben wir, Andy Ebert und Christoph Michel aus München, uns in den Kopf gesetzt den Verlauf dieses fast unerforschten, geheimnisvollen Flusses als Zugang zu dem nur 40 Kilometer von der wilden Südküste entfernt liegenden Berg zu nutzen - eine klare, noch unbegangene Linie als Weg zum wohl beeindruckendsten alpinen Berg Australiens. Seit 1920 gab es immer wieder Versuche den Berg auf diesem Weg zu erreichen, aber die großen Schwierigkeiten und das wechselhafte nass-kalte Wetter machen diese Tour zu einer sehr großen Herausforderung - mental und körperlich. 

Herausforderndes Boulderproblem rechts vom Wasserfall. Fast senkrechter 3m hoher Fels ohne Tritte, kaum Griffe, sehr glatt.







Nach langer Planung und einem gescheiterten Versuch haben wir unser Vorhaben im Februar 2017 umgesetzt. Während der 16-tägigen Expedition haben wir einen faszinierenden Fluss kennen gelernt, der auf seinem relativ kurzen Verlauf eine beeindruckende Vielfalt an Herausforderungen bereit hielt. Nur wenige Menschen vor uns haben Teile des Flusses erforscht. Das Gebiet ist schwer zugänglich und von dichtester Vegetation überzogen. 

Die beste Art zu biwakieren. Schwebend am Lake Geeves.


Säumt im Unterlauf noch sagenhafter Regenwald mit meterhohen Baumfarnen den Lauf, hat es meist den sogenannten 'Horizontal Scrub', eine in Tasmanien endemische Baumart, die mit ihren sonderbar wachsenden, zähen Ästen ein nahezu undurchdringliches Dickicht schafft. Dieses Dickicht war es dann auch, welches das Vorankommen neben dem Fluss oft unmöglich machte und uns zwang den Fluss selbst als Weg zu nutzen. 

Wunderschöner Abschnitt in der Schlucht an Tag 7


Waten, paddeln, treideln, kraxeln, bouldern, rutschen, schwimmen - immer gegen die Strömung. Nur mit einer Vielzahl an Techniken gelang es, die vielen Hindernisse auf dem Weg zum Berg zu überwinden.

Im Schluchtteil ist vieles geboten. Kurzer paddelbarer Tunnel





Beeindruckende Felsformation am letzten Tag in der Schlucht

Insofern war dies kein Packrafting Trip im herkömmlichen Sinne. Aber ohne Packraft wäre die Tour nicht zu schaffen gewesen. Die meiste Zeit war unser Anfibio zwar im Rucksack, aber es ermöglichte uns das Befahren der großen Lagune, in die der New River mündet, bevor sich sein schwarzteebraunes Wasser in das kalte und stürmische Südmeer ergießt. Auch die Strecke vom einen Ende zum anderen des großen Sees am Fuße der 600 Meter hohen Südwand des Federation Peak war Dank des Bootes ein Genuss.

Tag 13, endlich am Lake Geeves. Traumhafter Blick auf Federation Peak


Dazwischen haben wir unsere schwere Ausrüstung oft in das Packraft geladen und es gegen die Strömung voran geschoben. Das Boot half uns beim Übersetzen über tiefe Pools und dem Queren des Flusses bei reißendem Wasser. Auch wenn wir das Packraft mit 220kg Gesamtzuladung deutlich überladen hatten, war es für unsere Anforderungen ideal: kleines Packmaß, geringes Gewicht, schnell aufzublasen und abzulassen.

Christoph am Steilhang des Federation Peak


der letzte Einsatz des Boot auf dem Lake Geeves mit Blick auf den zu erklimmenden Hang (links von dem großen Überhang) 
Endlich geschafft, bei super Wetter am Gipfel des Federation Peak!

Noch gibt es keine konkreten Pläne für zukünftige Abenteuer, aber definitiv geht's beim nächsten Mal flussabwärts.

FAHRBERICHT (MRS PONTO UND ANFIBIO VERTEX) AUS KANU-SPORT 4/5 2017

WÜSTENSCHIFF - A BOAT IN THE DESERT

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Die Reise in den Tschad, das scheinbar staubige Herz Afrikas, war alles andere als eine übliche Packrafting-Tour angelegt, im Grunde eigentlich überhaupt nicht dafür vorgesehen!

Bloß nicht die Orientierung verlieren...
Die Wüstenexpedition bediente sich vor allem Geländefahrzeugen in eine der trockensten Gegenden der Erde. Es war weder Platz für eine Bootsausrüstung noch Wasser in Aussicht. Aber hey, die Mitnahmen eines Bootes „auf Verdacht“, hat ja genau den explorativen Charakter, welcher absolut der Packrafting Philosophie entspricht. Und was wäre dafür besser geeignet als das derzeit leichteste und kleinste Packraft, was trotzdem ausreichend robust ist?  Das Anfibio Alpha XC konnte hier vor allem seine Kerneigenschaft als ein äußerst unauffälliger Begleiter im Expeditionsgepäck ausspielen.

Lutz, ein alter Bekannter (Scouting in Äthopien, Teilnahme bei unserem ersten Festival Trailer), konnte uns schnell überzeugen, dass dies eine gute Idee ist
von Lutz Scharf


Begegnung unterwegs
Als Tour-Guide und Expeditionsleiter auf dem afrikanischen Kontinent führen mich meine Reisen vor allem in Regionen, die sich fernab der klischeebehafteten Zuschreibungen von Hakuna Matata, Sundowner auf der Lodge-Terrasse oder Rücken-Massage bei Amarula-Schnaps am Pool verorten lassen. Ob Äthiopien, Dschibuti, Sudan oder Somaliland – all diese, gern als „schwierigen Länder“ bezeichneten Reisedestinationen, erweisen sich immer wieder als Theaterbühne großartiger Naturschauspiele, spannender Alltagsbegegnungen, aber auch als Spiegel der ungeschönten Realität eines faszinierenden Kontinents.

Eine solche Reise sollte mich im März 2017 in den Tschad führen. Das Binnenland ist mit knapp 1,3 mio km² Fläche (ungefähr 3,5 mal die Größe Deutschlands) das 5. größte Land Afrikas und befindet sich eingegrenzt von solch illustren Nachbarn wie Lybien im Norden, dem Sudan im Osten, der Zentralafrikanischen Republik im Süden und Kamerun bzw. Nigeria im Westen im Herzen des afrikanischen Kontinents.

"endemischer Steinpilz" - Sandsteinformation im Ennedi
Wenn wir diese Metapher weiter bedienen, könnte man das Herz Afrikas als offenbar recht staubig, dornig, felsig, heiß und farblich in allen Gelb-, Braun- und Rottönen beschreiben. Die Tatsache, dass fast 80% der Landmasse von Sahel-Zone und Sahara vereinnahmt werden, lässt den geneigten Leser sicherlich nun erst einmal grübeln, ob solch eine Destination das geeignete Setting für eine knackige Packraft-Tour ist. Und ja: heiß, staubig, dornig, felsig hören sich zunächst auch nicht nach Attributen an, welche reißende Flüsse mit Stromschnellen, Kaskaden oder Walzen verheißen. Und wiederum ja: all das stimmt, der Tschad ist in keinster Weise ein prädestiniertes Land für eine packraft`eske Unternehmung...

Paddeln in der Sahara?
Die Idee ein Packraft mit in den Tschad zu nehmen, reifte während der inhaltlichen Vorbereitung auf die Tour. Das Konzept habe ich schon während einer Packraft-Expedition auf dem Tekeze-Fluss in Äthiopien vor 2 Jahren in aller Ausführlichkeit getesten. Mir war von Beginn an durchaus bewusst, dass das Raft den Großteil der Tour klein zusammen gerollt in den Tiefen des Geländewagen schlummern wird. Doch genau bezüglich der Handlichkeit greift hier das Prinzip des Packrafts wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Man muss sich nur die logistische Vorbereitung einer partiellen Sahara-Querung vorstellen: fehlende Infrastruktur und Versorgungsposten fordern eine präzise kalkulierte Ausrüstungsliste.
Für kurze Distanzen auch im aufgebauten Zustand
schnell und sicher zu transportieren
All dieses Material will für einen 3000km-Trip durch die Weiten der Wüste mit insgesamt 12 Personen (6 Gäste, 3 Fahrer, 1 Koch, 1 lokaler Guide und 1 Expeditionsleiter) in den Fahrzeugen sicher und effizient verstaut werden. Der Fokus liegt dabei auf Proviant, Wasser, Treibstoff, Ersatzteile für die Fahrzeuge, Camping-Ausrüstung und ganz zum Schluss die persönliche Ausrüstung jedes einzelnen Teilnehmers, welche auf das Wesentliche reduziert sein sollte. Trotz der Tatsache, dass das Equipment des Expeditionsleiters stets ein wenig größer ausfällt (Navigations- und Kommunikationstechnik, Erste Hilfe-Ausrüstung, etc.) fand das Packraft (Anfibio Alpha XC) problemlos in meinem Gepäck Platz. Ein schlechtes Gewissen, kostbare Ladekapazität in den Fahrzeugen zu okkupieren war somit von Beginn an obsolet. Weniger bewusst war mir vorab, dass der tschadische Zoll bei der Einreise meine Ausrüstung skeptisch und zugleich völlig überfordert begutachtete. Während ein Zöllner mit imposanter Statur und noch imposanterem Schnauzbart 

… fragend das teilbare Paddel inspizierte, fiel mir nichts besseres ein als zu attestieren, dass es sich hier um eine neuartige mobile Schaufel für das Ausgraben festgefahrener Fahrzeuge im Wüstensand handelt.“

Gezeichnet von Sonne und Sand: alter Hirte am Brunnen
Die Information, dass es sich hier um Ausrüstung für eine Paddeltour in der Sahara handelt, wollte ich mir und meinem Gegenüber so altruistisch wie möglich ersparen... 

Vom Garten Eden der Sahara zu den Seen von Ounianga
Ziel der Reise war das Ennedi-Massiv im Nordosten des Landes, welches seit 2016 zum UNESCO-WELTNATURERBE zählt. Das bizarre Sandsteingebirge mit seinen versteckten Gueltas (natürliche Wasserreservoirs) und unzähligen Felsmalereien, welche teilweise älter als 10.000 Jahre sind, wird in Fachkreisen gerne als der „Garten Eden der Sahara“ bezeichnet. Nicht zu Unrecht, denn die einzigartige Natur bildet eine scheinbar seit Jahrtausenden unveränderte ökologische Nische in einer Region ständiger Veränderung. Galeriewälder, durch permanente Erosion geformte Zinnen und Türme aus Sandstein und die außergewöhnliche Tierwelt

… mit den letzten Exemplaren der hier heimischen Wüstenkrokodile sind die verbleibenden Relikte der „grünen Periode“ der Sahara vor mehr als 5.000 Jahren.

Guelta d`Archai: das wohl größte natürliche
Wasser-Reservoir der Sahara
Ein weiteres Ziel waren die Süß- und Salzwasser-Seen weiter nördlich im tschadisch-lybisch-sudanesischen Dreiländereck. Ebenso zum UNESCO-WELTNATURERBE zählend, erwarten den Wüstenreisenden hier eine völlig surreale Szenerie. Nach 2000 km mit dem Geländewagen durch die heiß-trockene Sahelzone und Sahara glaubt man beim Blick auf die 19 Seen zunächst an eine typische Fata Morgana. Doch spätestens beim Sprung in das erfrischende und überraschend kühle Nass des Lac Boucou erweist sich die scheinbare Surrealität als wunderbare Realität!

Die magischen 4 A`s : Auspacken, Ausrollen, Aufblasen, Abfahren!

Stillleben


Während der Tour bestätigte sich dann die Annahme, dass das Anfibio Alpha zunächst 10 Tage bei täglich über 40 Grad durch die Wüste geschaukelt wurde. Doch der ganz große Auftritt wartete dann am Lac Boucou, einem 19 Seen der Ouninanga-Seen. Wie schon weiter oben beschrieben konnte das Setting nicht perfekter sein. Neben diesem großartigen Naturphänomen inmitten der Sahara beflügelte vor allem die Tatsache, dass man nach Tagen voller Entbehrung (im Sinne von minimaler Körperhygiene) endlich voller Genuss ein tiefenentspannendes und vor allem tiefenreinigendes Vollbad nehmen konnte. Doch neben den persönlichen Reinigungsbedürfnissen stand die Erkundung des Sees im Vordergrund. Das Packraft also aus dem Landcruiser geholt, ausgerollt und aufgeblasen. Nach 5 Minuten war das Expeditionsmobil abfahrbereit. 

Trockentraining...
Die lokale Crew beäugte zunächst skeptisch das Unterfangen, sind sie doch eher im Meer der Sanddünen zu Hause. Doch nachdem das Material ausführlich händisch begutachtet wurde, an Land Trockenübungen durchgeführt (auch die Sanddüne hinunter...) und Sitzproben absolviert wurden, ließen sie es sich nicht nehmen, ebenfalls eine Spritztour auf dem See zu unternehmen und vor allem für unzählige Handy-Bilder zu posieren. Bei einer angenehmen kühlen Brise konnte auch ich wenig später die Einzigartigkeit des Sees erfahren. 

...mit anschliessendem Wasserkontakt

Trotz dem Fehlen eines natürlichen Abfluss und der hohen Sonneneinstrahlung hält sich die Verdunstung des Oberflächenwassers in Grenzen, da der Uferbereich stark verschilft ist und die Seen über unterirdische natürliche Sandfilter mit einander verbunden sind und somit ein indirekter Pegelausgleich stattfindet. Im Schilf tummeln sich unzählige Zugvögel, die hier den europäischen Winter verbringen. Aber auch Salinenkrebse und Buntbarsche im seichten Wasser konnten vom Boot in aller Ausführlichkeit beobachtet werden. Nicht zu vergessen, die grandiosen Perspektiven vom See auf die bedrohlich wirkende Szenerie der umliegenden Sicheldünen und Felsformationen. Voller Begeisterung und unzähligen WOW-Momenten paddelte ich zurück zum Camp direkt am Ufer. Allein für diesen verhältnismäßig kurzen Ausflug lohnte sich das Mitnehmen allemal!

Steife Brise an den Seen von Ounianga


























Fazit der Reise
Der Tschad, insbesondere die Sahara-Region wird trotz der Erlebnisse mit großer Wahrscheinlichkeit nie ein Packraft-Hotspot werden. Doch als kleine aber feine Zusatzausrüstung kann ein Packraft jede Expedition oder andere Reiseform ohne großen Mehraufwand hinsichtlich Transport und Nutzung, qualitativ enorm aufwerten und Perspektiven erweitern.

In dieser Hinsicht war das Anfibio Alpha XC ideal, verschwindend kleines Packmaß, zu vernachlässigendes Gewicht und in Rekordzeit aufzubauen, bietet es dennoch die Möglichkeit logistisch aufwendige Touren mit viel Equipment, eine unabhängigere Note zu verleihen.

Lokaler Sonnenschutz: junger Hirte mit Turban
Die einleitende Beschreibung des „staubigen Herzens“ Afrikas muss letztendlich dringend revidiert werden. Vielmehr scheint dieses Herz Afrikas zwei Seiten zu haben: Einerseits das raue, auf den ersten Blick unwirtlich wirkende Szenario der Sahara, andererseits die liebliche und lebensbejahende Kulisse der Gueltas im Ennedi und die Seen von Ounianga. Wer sich auf dieses Faszinosum der Extreme einlassen möchte, findet im Tschad eine Reisedestination, die ihresgleichen sucht – egal ob mit oder ohne Packraft!

SHUKRAN und bis zum nächsten Mal!

Das Paradis der Sahara: Lac Boucou


SCOTLAND PACKRAFTING - THE ISLE OF JURA

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"JURA" comes actually from the Norse and means DEER. Ever since not the worst label for an island with a density of stags and does reaching 6000 animals on a 40x15 km sized island, outnumbering human inhabitants 40 times. However, we would rather name the Island "jurrasic" for its prehistoric character for its numerous caves, wild animalsand thick fern vegetation.

Jura catched our interest mainly by the totally uninhabitated west coast with neither paths nor roads. Although unspectacular situated in southern corner of the Hebrides, not far from the mainland, it is Scotlands best kept secret!

We would claim that Jura is the place as close to wilderness as one can get in Scotland. A straight line of a couple days walking uncrossed by paths and roads is hard to get, even in "wild" Scotland.

Nigel in his Alligator 2S Pro in Scottish waters
And here the packraft comes into the game to answer the question of how long it 'll take from the northern tip to the southern most part, serving as a Ferry access. Especially the possibility to cross the fjord Tabert, dividing the Island in two parts (extending the west coast more than one and a half times), let alone the many bays and peninsualsen route (already stretching the pure lenght of the island  beyond).


Nigel from Scotland provides us a thorough guide to packraft this extraordinary place! 



from Nigel Webber
There are two ways to get to Jura: 
  1. By car/bike/foot with Calmac Ferries departing from Kennacraig on the Mull of Kintyre. You’ll arrive at either Port Ellen or Port Askaig on the island of Islay (home of many more Whiskys!). A further ferry from Port Askaig then takes you to Jura. If travelling on foot, select the Kennacraig to Port Askaig sailing rather than the Port Ellen Sailing. Once on Jura, you can catch the irregular bus, or drive the 8 miles to the main village of Craighouse. Timetable to see here.
  2. In summer, a passenger ferry operates and it’s possible to travel directly from the mainland at Tayvallich to Craighouse.
Craighouse is home to about 150 of the islands 200 residents. Camping (with donation) is possible on the foreshore in front of the village pub, toilet facilities are nearby. There are of course other more salubrious options!

Craighouse from the packraft






















Paddle 1 – The Craighouse Islands
A paddle can begin from Craighouse in the sea to the east of the island. This is fairly sheltered due to the presence of several off-shore islands which are well worth landing on. They offer splendid views across the Jura and its Mountains – ‘The Paps Of Jura’. 

Craighouse and the Paps of Jura from one of the offshore islands

Paddle 2 – Loch na Mile
Further north on the islands ‘main’ road, you’ll reach a junction after a bridge with some parking. The parking is for the walk on the Paps of Jura. 
Turning right after the bridge, and then right down a dirt track brings you to a beach offering zero-facilities camping, and somewhere else to launch your packraft for a paddle up the coast (Loch na Mile on the map). From here, a good paddle could be had up to Lagg Bay, about 10KM to the north. This trip can be extended to Tarbert and to Inverlussa (zero facilities camping at each location). This is not one for the inexperienced or one to packraft alone as there are long sections where landing is not really an option. Note the bus times before setting off, and also the wind direction as it may be better to paddle this north to south.I did not do the full route here as I was on my own, and it was a bit rough once out of the bay! Better weather and company required!

Looking back towards Loch na Mile


Loch na Mile Camping Spot


It would be easy (given the right weather) to combine paddle 2 (as far as Tarbert) with Paddle 3 below. This would make a superb multi-day trip with about 25KM of paddling and 12KM of walking.


Paddle 3 – Loch Tarbert
Heading further north, you’ll reach Tarbert. NB: There are many ‘Tarberts’ in Scotland, as the word means ‘narrow strip of land where two Lochs almost join’. From Tarbert, a multi-day trip can be undertaken. You’ll want to check the tides are right for this trip. The trip can be varied to suit time/tides/wind and done the other around to suit.It is explained here as a 10KM paddle with an 8KM walk back to the main road afterwards, but there are lots of possibilities to extend it depending on your experience and the weather. The trip will be better if the tide is not all the way out! The text below is based on starting at Tarbert.

Leave any vehicles on the grass verge to the west of the road, and head down the track (west) to Loch Tarbert, and get those packrafts in the water. 

The route from here navigates the various narrows heading out to Loch Tarbert proper, and ‘Cruib Lodge’. This is an open Bothy where you can overnight for free. The paddle to the bothy is only 4KM making it an afternoon/evening trip. You can simply paddle back from here, but that would be missing the point. Overnight in the bothy, and then continue the next day.

Paddling Loch Tarbert

Narrows before the Bothy


Packraft in front of Cruib Bothy

From Cruib Lodge, head west, sticking to the northern shore, passing EileanAird. At the narrows, cross the loch, and follow the southern shore to GlenBatrick.Here, you’ll find a private house, but it’s perfectly legal in Scotland to camp on the shoreline under the ‘leave no trace’ Scottish Outdoor Access Legislation– and the owner was friendly!

Glenbatrick Bay - looking through the narrows


Glenbatrick Bay 


Glenbatrick Lodge, Paps Of Jura Behind

From Glenbatrick, pack up the raft, and walk out to the road at Knockrome via the 8KM ‘Evans Way’. The path is better in the middle section than it is at either end! If the weather is good, you should be walking with the Paps of Jura as your backdrop.

Evans Walk


Should you wish to extend the trip, you have several options:
  • Tour Loch Tarbert: Head to the opposite shore, aiming for An Sailean (there is a private estate house at Ruantallain), and then onward to the beach at BreinPhort, before paddling back east into Loch Tarbert, or, doing Evans Walk.
  • Head North up Jura’s wild west coast: A 17KM paddle will get you to Glengarrisdale Bay – where there is another bothy. It’s possible to walk back to the top end of the bus route (Inverlassa) from here, but it’s about 13KM on a vague rough path that gets better the further you walk.
  • Head south back to the ferry terminal: 14KM of wild paddling – beware the tides as you enter the sound of Islay – they run fast here, too fast to paddle against.
If you choose to go north or south, you should be suitably prepared and experienced. There are limited landing possibilities and if it goes wrong, it will be hard and time consuming to walk out to the road over the pathless, boggy, rugged terrain. I have not done the north or south options I mention here (I know my limits!), I explored Loch Tarbert instead!

You may well have heard of the Corryvrecken  Whirlpool? The forms in the narrow strip of water to the north of Jura between Jura and the uninhabited isle of Scarba. Its caused by the tidal flow here and a huge pinnacle that sticks up from the sea floor, ending just 30M below the surface. This does get sea-kayaked in slack-water, and using a counter eddy that forms close to Scarba. I don’t know whether anyone has as-yet pack-rafted it? Maybe you could be the first?!

Gulf of Corryvrecken with Scarba beyond




Gulf of Corryvrecken with Scarba beyond
Other idea’s
  • The Corryvrecken can be reached on foot from the road-end. The public road finishes 5KM beyond Ardlussa, and remains mountain bikeable for a further 8KM to Kinuachdrachd. The view over the Gulf of Corryvrecken is a further 3.5KM on foot. This route passes Barnhill Cottage - literary fans will know this as the location that George Orwell penned the novel 1984 back in 1948.
  • Evans walk – about 16KM return – path poor at either end of the walk
  • Paps of Jura – this is a full day’s undertaking on very rugged/loose terrain
  • The walk to the bothy at Glengarrisdale Bay
  • Head up to Inverlussa - you’ll find a large, flat grassy area suitable for camping (but note that there are no facilities). There’s also a 2KM section of white water on the River Luss, no grading so inspect it beforehand. Its also a grand place from which to launch your Packraft.
Inverlussa Camping



Safety
Jura is remote, and its western shore and wee mountains are exposed to the full force of the Atlantic Ocean.  The weather can get very bad very quickly. Aside from a few areas where a 2G signal can be gained from the mainland, there is zero mobile phone coverage, and you’ll only find WiFi in the main village ‘Craighouse’ – believe it or not, they even have fibre!
Jura sports some of the fastest tides on the planet – you’ll not outpaddle them in a Sea Kayak let alone a packraft! These tides mostly effect the Gulf of Corryvrecken and the Sound of Islay to the north and south of Jura respectively, but check the tide times before you paddle! I paddled back through the narrows on Loch Tarbert from Cruib bothy on an outgoing tide – hard work but doable!

DIY PACKRAFTS – IST SELBSTBAU EINE ALTERNATIVE?

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Ein neuer Gastbeitrag kommt diesmal von Marco, einem Outdoortrainer der "Kronenkönige", im Ursprung Baumkletterer, welche gern mit Seil in den Wipfeln turnen.

Marco beschäftigt sich viel mit MYOG-/DIY-Projekten (MakeYour Own Gear / Do It Yourself) vor allem für Outdoor-Leichtequipment. Klar, dass er sich auch am Packraft versucht.

Seit geraumer Zeit kursieren diverse Bauanleitungen und Materialien in der Community. Erfolgreiche Versuche sind sehr ansehnlich.

Marco teilt mit uns seine Erfahrungen.
Von Marco Weber


Vom Abenteuer Faltkanubau über den Packrafting Blog zum DIY-Packraft - eine kritische Betrachtung

Die Idee ein leichtes Boot zu besitzen, motivierte mich ursprünglich zum Selbstbauversuch nach Anleitung von yostwerks.org. Das sind Faltboote mit Alugestänge und PVC-Plane. Aufgrund des Platzbedarfs (ca. 6 Meter Bootslänge) und der einzusetzenden PVC-Kleberchemie kam ich in meiner Wohnung jedoch nicht über das Gestänge hinaus …

Um 2011 erschien die Seite Packrafting.de. Ich sah wunderschöne Konstrukte aus leichten Materialien zwischen 2-3 Kilo und genial einfach mit einem Sack aufzublasen. Aus dieser Quelle bezog ich mein erstes gebrauchtes Packraft. Erste Anpassungsversuche des Bootes (z.B. dem Anbringung von weiteren Schlaufen und Schenkelgurte) sowie der eigene Nachkonstruktion einer Spritzdecke schafften Erfolgserlebnisse im Selbstbau!



Doch die kommerzielle Modellpallette weitete sich aus, neue Materialien wurden eingesetzt, innovative Details wie wasserdichte Spritzdecken und Gepäckreißverschlüsse kamen hinzu. Dem konnte auch ich mich nicht entziehen. In Folge kaufte ich sowohl ein  wildwassertaugliches als auch ein ultraleichtes Packraft für Touren in Berlin, einem Kurs in Leipzig, Reisen nach Venedig, Österreich und Slowenien – alles jeweils ohne eigenes Auto.



Obwohl ich umfänglich ausgestattet war, war die Selbstbauidee nicht vergessen. In einigen Foren las ich von mehr oder weniger erfolgreichen Versuchen Packrafts selber herzustellen.


DIY-Packraft

Der Kandier Matt war der erste mit einem DIY-Projekt. Ein Jahr später bot er ein Packraft-Kit mit bereits zugeschnittenen TPU-Nylon Stoffen, Ventil und Selbstbauanleitung und der Botschaft ca. 80-90% der Kosten eines professionell hergestellten Packrafts einzusparen an. Das Gesamtpaket mit ca. 150 US Dollar für das Kit V.2 erschien überschaubar. Dazu kamen aber noch ca. 50 US Dollar Transport, Zoll (Einfuhr- und Mehrwertsteuer), die notwendigen Werkzeuge und Materialien (Bügeleisen, TYVEK-Klebeband PU-Kleber, etc.), so dass die Gesamtkosten schnell die 300 Euro überschritten. 

Der Bau selbst klappte als Erstversuch Dank der ausführlichen (englischen) Anleitungen erstaunlich gut und nahm ca. eine Woche Bauzeit sowie eine weitere Woche bis zur gebrauchtfertigen Dichtigkeit in Anspruch. Da ich noch einen vorab bezogenen Schnittmusterbogen (V.1) herumzuliegen hatte, versuchte ich mich aufs Neue. Diesmal bestellte ich nur den UL-Stoff in rot. Der Prozess war zunächst etwas schneller, aber ich vertauschte den Zuschnitt und hatte zwei rechte Teile, mein Fehler! Also nochmal Stoff bestellen, d.h. doppelte Kosten. Der Zeitaufwand mit Zuschnitt und Zusammenbau war trotz Vorerfahrung etwas höher und die Gesamtkosten beliefen sich diesmal (mit Zweitbestellung) auf ca. 400 Euro. 

DIY-Packraft - eine kritische Betrachtung

Was hat mir das DIY-Packraft-Projekt nun gebracht? Erst einmal Hochachtung vor der Herstellung des Produktes, auch von den Konstruktionsideen her mit allen Detaillösungen. Die Ergebnisse meiner Selbstbauversuche sind zwei gute Badeboote für kleinere Ausfahrten auf Stillgewässern. Ich würde mich damit nicht auf Wildwasserstrecken mit oft unvermeidlichen Grundberührungen trauen oder Bikerafting mit aufgeschnallten Fahrrad wagen. Es war jedoch eine tolle Lernerfahrungen, auch im Hinblick möglicher Reparaturen unterwegs!



Meine DIY-Konstrukte kommen in Material, Verarbeitung und Robustheit (ohne Herstellergarantie) nicht an professionell hergestellte Packrafts heran. Die Nahtversiegelungen, der robustere Unterboden, verschiedene Details und der Herstellungsaufwand rechtfertigen aus meiner Sicht den im ersten Augenblick hoch erscheinenden Preis. Die Rafts haben i.d.R. bei Wiederverkauf einen geringen Wertverlust von ca. 20 %, so dass der Erwerb von innovativen Folgemodellen erschwinglich wird und die Reparatur oder die Nachrüstung z.B. eines Internal Storage Systems (ISS) sinnvoller erscheint.


Resümee

Wer sich die Zeit und Folgekosten sparen möchte sowie die professionelle Arbeit und Robustheit eines Manufakturproduktes zu schätzen weiß, greift besser zu einem fertigen Packraft. Für alle die es auf ein Lernabenteuer mit ungewissen Ausgang von eingesetzten Geld, Kommunikations- und Zollbearbeitung- und Herstellungszeit ankommen lassen wollen, können ein DIY-Packraftprojekt wagen. Aus meiner Sicht ist es keine Motivation Geld zu sparen, da der Neupreis für vergleichbare, offene Packrafts z.B. das Anfibio Alpha XC oder das Nortik Trekraft weniger als 600 Euro beträgt.


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